Donald J. Trump is back. Er löst im Januar Joe Biden als 47. Präsident der Vereinigten Staaten ab. Mit seiner unkonventionellen Rhetorik und seiner „America First“-Politik bleibt er eine umstrittene Figur, sowohl in den USA als auch international.

Die Rückkehr von Donald Trump ins Amt des US-Präsidenten wirft nicht nur für die USA, sondern auch für andere Länder Fragen auf. Insbesondere für Bayern als starkes Export- und Innovationsland könnten sich durch eine erneute Trump-Regierung sowohl Chancen als auch Herausforderungen ergeben. Im Folgenden analysieren wir mögliche wirtschaftliche und politische Chancen für Bayern, wenn Trump im Jahr 2025 erneut die Präsidentschaft übernimmt.

Unsere Chancen:

  • Trump verfolgt in der Regel eine bilaterale Handelspolitik und könnte versuchen, bevorzugte Handelsabkommen mit einzelnen EU-Ländern oder deutschen Bundesstaaten anzustreben. Bayern als einer der wirtschaftlich stärksten Standorte Deutschlands, mit einer ausgeprägten Industrie im Maschinenbau, in der Automobilbranche und im Bereich der Hochtechnologie, könnte hiervon profitieren.
  • Eine stärkere Fokussierung auf bilaterale Beziehungen und direkte Handelsabkommen könnte Bayern dabei helfen, seine Produkte einfacher in die USA zu exportieren. Gerade Unternehmen in der Automobilindustrie und im Maschinenbau könnten von direkteren Handelsbeziehungen profitieren.
  • USA Trumps „America First“-Politik fördert die heimische Industrie, lockt damit aber auch ausländische Investoren an. Bayerische Firmen könnten durch mögliche Steueranreize und Förderprogramme motiviert werden, Produktionsstätten oder Standorte in den USA zu erweitern und dort Arbeitsplätze zu schaffen. Gerade im Hinblick auf die schlechten Standortbedingungen in Deutschland und den ausbleibenden Gegenmaßnahmen der bayerischen Politik ist eine verstärkte Abwanderung zu befürchten.
  • Ein weiterer Schwerpunkt von Trumps Agenda liegt auf dem Ausbau von Schlüsseltechnologien wie künstliche Intelligenz, Digitalisierung und 5GTechnologie. Hier könnte Bayern als international führender Technologiestandort mit seinen Forschungszentren und Unternehmen Vorteile nutzen, wenn es gelingt diesen Technologievorsprung in Bayern zu halten.
  • Bayerische Unternehmen und Forschungsinstitute, insbesondere in München und Nürnberg, könnten durch Kooperationen und Förderungen bei der Entwicklung neuer Technologien profitieren.
  • Mit Trumps Ziel, die USA in Technologiebereichen führend zu machen, könnten sich für Bayern auch langfristige Innovationspartnerschaften in der Software und IT-Entwicklung ergeben. Hier wäre aber eine wichtige Voraussetzung interessante Möglichkeiten und ein gesichertes Lebensumfeld für IT-Experten aus der ganzen Welt zu schaffen.
  • Obwohl Trump fossile Energieträger stärker fördert, könnte seine Politik dennoch indirekt bayerischen Unternehmen nützen, die sich auf Effizienztechnologien und moderne Mobilitätskonzepten spezialisieren.
  • Trump unterstützt Infrastrukturprojekte, die eventuell auch Technologien für Energieeffizienz einschließen könnten. Bayerische Unternehmen könnten ihre Produkte und Lösungen auf dem US-Markt anbieten.
  • Die USA sind ein wichtiger Markt für die Automobilindustrie. Bayerische Automobilhersteller könnten, wenn die Politik die Rahmenbedingungen dafür schafft, wieder vermehrt Fahrzeuge und Technologien in die USA exportieren.
  • Die amerikanische Bevölkerung hat traditionell großes Interesse an der bayerischen Kultur, von den Alpenlandschaften bis zum Oktoberfest. Auch hier bieten sich Chancen.
  • Sollte sich die Reiselust der Amerikaner nach Europa fortsetzen, könnte Bayern durch gezielte Marketingmaßnahmen profitieren und mehr Touristen anziehen.
  • Trump setzt auf bilaterale Partnerschaften und könnte Programme zur Förderung des kulturellen Austauschs unterstützen. Bayerische Universitäten könnten neue Austauschprogramme mit US-Institutionen aufbauen.
  • Trump legt großen Wert darauf, dass die NATO-Partner ihre Verteidigungsausgaben erhöhen. Dies könnte sich auf die bayerische Rüstungs- und Sicherheitsindustrie positiv auswirken. Die NATO fordert ebenfalls höhere Militärausgaben, und Unternehmen in Bayern könnten auf verstärkte Nachfrage nach Sicherheits- und Verteidigungstechnologien treffen. Wenn die bayerische Politik es versteht, könnte hier ein lukrativer, internationaler Wirtschaftszweig gefördert werden.
  • Starke nationale Sicherheit ist ein zentraler Punkt in Trumps Politik. Bayern könnte durch verstärkten Austausch im Bereich der Cybersicherheit und durch Kooperationen mit US-Sicherheitsbehörden profitieren.
  • Bayerische Landwirtschaftsprodukte sind weltweit bekannt und könnten bei verbesserter Handelslage leichter auf den US-Markt gelangen. Traditionelle bayerische Produkte wie Bier, Käse und Fleischprodukte haben in den USA eine hohe Nachfrage. Durch verbesserte Handelsbedingungen könnten sich neue Absatzmärkte für die bayerische Lebensmittelindustrie eröffnen.

Die Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus könnte für Bayern eine Reihe wirtschaftlicher Chancen mit sich bringen. Vor allem in den Bereichen Technologie, Handel und Kultur dürften sich für uns interessante Perspektiven auftun. Doch es gibt auch große Unsicherheiten. Ein potenzieller Handelskonflikt oder politische Spannungen werden Risiken für die bayerische Exportwirtschaft bedeuten. Bayern wäre gut beraten, Chancen und Stärken offensiv zu nutzen, aber auch wirtschaftsstrategische Verteidigungslinien vorzubereiten. Zum Nachteil könnte für uns werden, dass wir in Deutschland und Bayern keinen Politiker haben, der den Mut, das Format und den Willen hat, dem gewieften Geschäftsmann Donald Trump Paroli zu bieten.

Aktuelle Ergänzung:

Vor dem Hintergrund des Scheiterns der Ampelkoalition und den zu erwartenden Neuwahlen im nächsten Jahr, dürfte die Rolle von (Ex-) Black-Rock-Statthalters in Deutschland, Friedrich März, interessant werden. Ob und in welcher Höhe Black-Rock die Kandidatur von Donald Trump unterstützt hat und ob daraus Verpflichtungen des zukünftigen Präsidenten gegenüber Black Rock und damit auch gegenüber Black Rock Deutschland entstanden sind, ist nicht bekannt. Gerade vor der möglichen Kanzlerkandidatur von Friedrich Merz wird es spannend ob und inwieweit die Achse Trump-Black Rock – Merz funktioniert und welche Auswirkungen dies auf Bayern haben wird. Hoffentlich hat MP Söder für seinen Rückzug aus dem Kandidatenrennen einen Joker verlangt, den er zum Wohle Bayerns einlösen kann.

Von Redaktion