Die Weihe Bayerns an die Muttergottes, auch bekannt als Patrona Bavariae, hat eine tief verwurzelte Geschichte, die bis ins frühe Mittelalter zurückreicht. Diese Weihe ist mehr als nur ein religiöses Ritual; sie spiegelt die kulturelle Identität und den Glauben der Menschen in Bayern wider.

Im Jahr 1917, während der turbulenten Zeiten des Ersten Weltkriegs, trat König Ludwig III. an die Öffentlichkeit und bat darum, die Gottesmutter Maria zur Schutzpatronin Bayerns zu erklären. Diese offizielle Weihe fand am 13. Mai 1917 statt und markierte den Beginn einer besonderen Marienverehrung im Freistaat.

2017, wurde das 100-jährige Jubiläum dieser Weihe mit großem Aufwand gefeiert. Tausende Gläubige versammelten sich am Münchner Marienplatz, um der Schutzfrau Bayerns zu gedenken. Die Feierlichkeiten wurden vom Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, geleitet. Dabei wurde die Bedeutung der Maria für die bayerische Kultur und den Glauben eindrucksvoll hervorgehoben.

Die Marienverehrung fungiert nicht nur als religiöses Ritual, sondern auch als kulturelles Ereignis, das die Gemeinschaft stärkt und die Verbundenheit mit der Tradition und den Glaubenswerten verdeutlicht. Die Patrona Bavariae symbolisiert damit die tiefe Verwurzelung des Glaubens in der bayerischen Identität. Die Feierlichkeiten und Riten zu Ehren der Muttergottes sind ein wichtiger Bestandteil des religiösen Lebens und tragen zur kulturellen Kontinuität bei. Sie zeigen die innige Verbindung zwischen der religiösen und der kulturellen Dimension des bayerischen Lebens und bekräftigen die Werte und Überzeugungen der Gläubigen.

Die Marienverehrung ist also nicht nur ein Akt des Glaubens, sondern auch ein Ausdruck kultureller Identität und gemeinschaftlicher Zugehörigkeit, die in Bayern von großer Bedeutung sind.

Ja, Franken haben sogar noch einen zusätzlichen, eigenen Schutzheiligen: den heiligen Kilian. Er gilt als einer der wichtigsten Heiligen für die Region und ist besonders mit der Stadt Würzburg verbunden. Kilian war ein irischer Wandermönch, der im 7. Jahrhundert nach Franken kam, um die heidnischen Germanen zu bekehren. Gemeinsam mit seinen Begleitern, Totnan und Kolonat, setzte er sich für die Verbreitung des Christentums ein und konnte viele Menschen von dieser neuen Glaubensrichtung überzeugen. Kilians Gedenktag wird am 8. Juli gefeiert.

Fazit: Wenn uns unsere Politiker schon nicht mehr helfen – wir haben ja noch unsere Heiligen.

 

Verfasser: B. Steiner

Bild:  Birgit from Pixabay

Von Bavarian